Erbbegräbniskapelle der Familie Lehndorff in Steinort

Die Lehndorffs waren seit dem 15. oder 16. Jahrhundert Eigner eines großen ostpreußischen Landgutes in Steinort (heute Sztynort). Heinrich Graf von Lehndorff, der letzte Besitzer, wurde wegen seiner Teilnahme am Attentat auf Hitler 1944 von den Nazis ermordet und seine Güter enteignet. Zur Anlage gehörte auch eine 1855 errichtete Kapelle, welche von der Familie als Erbbegräbnisstätte genutzt wurde. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Kapelle geplündert worden, durch die fehlende Dachdeckung drang Regen ein und der Frost richtete Schäden am gebusten Netzgewölbe an.

Im Jahr 2018 wurde die Notsicherung in Angriff genommen, dazu wurde zunächst der alte Dachstuhl abgebaut und die einzelnen Hölzer auf Schäden und ihre Wiederverwendbarkeit überprüft. Die geschädigten Segmente der Hölzer wurden entfernt und denkmalgerecht durch Zufügung neuer Teile ersetzt.

Mittels rechnerischem Abbund wurde der neue Dachstuhl geplant, zur Kontrolle mit einem 3D-Programm konstruiert und die Einzelteile daraufhin für den Abbund ausgegeben. Um die Passgenauigkeit sicherzustellen, bauten die Zimmerleute testweise die beiden horizontal liegenden Teile (Schwellenkranz und Binderkranz) am Boden auf, da es in der luftigen Höhe kaum Platz zum Rangieren gab. Am 14.08.2018 konnte schließlich Richtfest gefeiert werden.

Bauherr/Auftraggeber: Deutsch-Polnische Stiftung, Görlitz

Bearbeitungszeit: 2017 - 2018

Leistungen Jäger Ingenieure:
Sanierungsplanung

Tragwerksplanung

Rechnerischer Abbund des neuen Dachstuhls

Bauüberwachung

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