Musée d'Unterlinden, Colmar

Das Musée Unterlinden residiert in einem ehemaligen Kloster in der elsässischen Kleinstadt Colmar, welches im 13. Jahrhundert erbaut und im Zuge der Französischen Revolution aufgegeben wurde. Im 19. Jahrhundert nahm sich die Schongauer-Gesellschaft des Gebäudes an, setzte alles an seine Erhaltung und begann die Errichtung eines Museums, welches seitdem bedeutende altdeutsche Meisterwerke beherbergt. Da sich die Sammlung durch viele Schenkungen moderner Kunst und Fotografie stark vergrößert hatte, musste neuer Ausstellungsraum geschaffen werden.

Für diese Erweiterung wurde durch die Architekten Herzog & de Meuron ein Neubau geplant, dessen markanter Bestandteil eine Fassade aus Verblendmauerwerk und gebrochenen Klinkern ist. Die Fassade ist durch eine sehr raue Struktur und eine über große Bereiche öffnungsfreie Ausführung gekennzeichnet. Als besondere bautechnische Herausforderungen sind der Verband, die geplanten Dehnfugenabstände und die hohe Belastung infolge möglicher Erdbeben zu nennen. Die Bemessungen erfolgten im Wesentlichen ingenieurtechnisch und nach den französischen Normen DTU 20.1, NV65, PS92 und dem Eurocode 6.

Der Neubau liegt dem ursprünglichen Museum gegenüber und ist durch eine als Tunnel ausgeführte Aus­stellungs­galerie mit diesem verbunden.

Auftraggeber: PPEngineering GmbH – Ingenieurbüro für Fassadentechnik, Basel (Schweiz)

Architekten: Herzog & de Meuron

Bearbeitungszeit: 2012 - 2015

Leistungen Jäger Ingenieure:
Planung und Beratung bei Ausschreibung der Ziegelfassade

Gutachterliche Stellungnahme zur Ausführung der Fassade

Versuche zur Tragfähigkeit der Verankerungen

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