Sistani House, Zitadelle von Bam (Iran)

Das Sistani Haus befindet sich zentral innerhalb der Zitadelle von Bam, Iran. Es handelt sich um einen typischen Vertreter iranischer Wohnhausarchitektur aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Das Bauwerk gruppiert sich um zwei unterschiedlich große Höfe und ist ausnahmslos aus Lehm hergestellt. Während einige Fundament- und Sockel­bereiche aus Stampflehm bestehen, wurde der Großteil aus Lehmsteinen unterschiedlicher Qualität und Alters errichtet.

Wie die gesamte historische Stadt Bam mit ihrer kulturgeschichtlich extrem bedeutenden Zitadelle so ist auch das Sistani Haus im Jahr 2003 durch ein verheerendes Erdbeben sehr stark zerstört worden. Der Substanzverlust beträgt etwa 70 %. Ab dem Jahr 2006 wurden Mittel und Wege getestet, wie die vorhandenen Reste des Bauwerks erhalten werden und die zerstörten Teile erdbebensicher rekonstruiert werden könnten.

In einem Pilotprojekt werden zunächst zwei Räume des Bauwerkes zunächst durch Verpressen und Vernadeln kon­so­lidiert und anschließend mit Lehmsteinmauerwerk rekonstruiert. Dabei sind zum einen die Lehmsteine selbst mit Palmenfasern bewehrt, zum anderen wird das Mauerwerk durch Glasfaserstäbe horizontal und vertikal bewehrt.

Bauherr: Recovery Project of Bam’s Cultural Heritage, Iran

Projektpartner: Iranian Cultural Heritage Handicrafts and Tourism Organization

United Nations Educational Scientific and Cultural Organization (UNESCO)

Kulturerhaltprogramm des Auswärtigen Amtes

Leistungen Jäger Ingenieure:
Aufmaß, Probenentnahme, Materialprüfung und Bauzustandsanalyse

Injizieren, Vernadeln und Verankern

Materialtests und Entwicklung neuer Herstellungswege, Herstellung bewehrter Lehmsteine

Planung und Bauüberwachung

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